Skoliose Symptome
Rückenschmerzen gehören zu den meisten Gründen, den Arzt aufzusuchen. Nun gibt es aber Unmengen an Ursachen und Gründen, warum diese Beschwerden überhaupt erst auftreten. So kann der Grund im Verschleiß durch das Alter liegen oder die Muskulatur ist einfach zu schwach. Viele haben Angst, es sind die Bandscheiben oder beschädigte Wirbelkörper. Ein weiterer dieser Gründe ist die Skoliose. Bei einer Skoliose, stellt man sich die Frage, um was für eine Skoliose handelt es sich? Da gibt es zum Beispiel den Unterschied einer idiopathischen zur sekundären Skoliose. Was sind die Ursachen für eine Skoliose? Sie kann aus einem Geburtsfehler oder über die Wachstumszeit entstanden sein. Welche Anzeichen gehören zu Skoliose-Symptomen? Gibt es einen Unterschied bei Skoliosen Symptomen bei Erwachsenen und Kindern und wie sieht es mit den Beschwerden aus? Diese ganzen Fragen und um was für eine Skoliose es sich handelt, werden im Folgenden erläutert.
Was ist eine Skoliose?
Bei der Skoliose handelt es sich um eine seitliche Verkrümmung der Wirbelsäule, bei der die Wirbelkörper verformt sind. Neben einer Skoliose in den einzelnen Wirbelbereichen, wie der Lenden- oder Brustwirbelsäule, besteht auch die Möglichkeit einer Verbiegung in den Übergangsbereichen der Wirbelsäulenabschnitte. Die Wirbelsäule ist entweder nach links, somit linkskonkav, oder nach rechts, somit rechtskonkav verbogen. Häufig ist eine Skoliose mit einer Rotation der Wirbelkörper in Längsachse verbunden und auch das Becken neigt sich in vielen Fällen auf einer Körperseite nach oben oder zieht eine Verdrehung nach sich. Eine Skoliose ist in drei Formen einzuteilen. Die idiopathische, die sekundäre und die erworbene Skoliose.
Idiopathisch Skoliose
Bei einer idiopathischen Skoliose handelt es sich um eine Skoliose, deren Ursprung unbekannt und auf keine Krankheit zurückzuführen ist. Vermutungen liegen in den meisten Fällen bei einer Fehlsteuerung der Muskulatur, der Nerven oder des Stoffwechsels, was zu einem veränderten Wachstumsverhalten geführt haben könnte, jedoch mit der aktuellen Medizin nicht nachgewiesen werden kann. Etwa 90% aller Skoliosen sind idiopathisch und werden schon im jungen Alter, vor allem im Zeitraum von einem Wachstumsschub erkannt.
Sekundäre Skoliose
Eine sekundäre Skoliose ist auf bestimmte Krankheiten oder eine Missbildung zurückzuführen. Dazu gehören z.B. angeborene Keil- oder Blockwirbel oder eine unterschiedliche Beinlänge. Diese Art der Skoliose macht sich bereits in jungen Jahren bemerkbar.
Erworbene Skoliosen
Die erworbene Skoliose hat ihre Ursache bei Unfällen und somit Brüchen der Wirbelkörper, Muskelerkrankungen oder Lähmungen und kann in jedem Alter auftreten.
Welche Symptome treten bei einer Skoliose auf?
Eine Skoliose ist mit vielen Symptomen verbunden, die nicht alle mit bloßem Auge sichtbar sind. In einigen Fällen ist die Verkrümmung der Wirbelsäule sehr gering, sodass sie kaum auffällt, in den späteren Lebensjahren dann aber zu Problemen führt. In anderen wiederum ist der Krümmungswinkel stark genug ausgebildet, dass sie ohne weitere Untersuchung deutlich sichtbar ist. Auffällig dabei sind ein herausstehendes oder verdrehtes Becken, ein herausragendes Schulterblatt, ein Rippenbuckel am Rücken, ein Muskelwulst im Hals- oder Lendenbereich (auch Hals- oder Lendenwulst genannt) oder unterschiedlich hochstehende Schultern, bei welchen im Regelfall auch eine Asymmetrie der Taillendreiecke zu sehen ist. Ein Verlauf und damit verbundene zukünftige Skoliose-Symptome sind schwer vorhersehbar und werden unbehandelt oft schlimmer. Eine Ausnahme bilden Skoliosen bei Säuglingen, welche sich innerhalb der ersten beiden Lebensjahre häufig zurückbilden.
Wie wird eine Skoliose erkannt?
Neben den Symptomen, welche kosmetisch schon auffällig sind, wird in sonstigen Verdachtsfällen ein Arzt aufgesucht. Nicht selten haben Personen eine Veranlagung für eine Skoliose, sollte diese im engeren Familienkreis schon des Öfteren aufgetreten sein. Bestätigt der Arzt diesen Verdacht, so wird die Person für eine nähere körperliche Untersuchung an eine Orthopädie überwiesen, welcher dann mithilfe des Vorbeuge- oder Adams-Tests erste Ergebnisse ermitteln kann. Im weiteren Verlauf und für eine detaillierte Diagnose wird als Nächstes ein Röntgenbild der gesamten Wirbelsäule erstellt, auf dem die genauen Positionen der einzelnen Wirbelkörper erkennbar sind. Der Arzt kann basierend auf dieser Untersuchung erkennen, ob es sich um eine thorakale, thorakolumbale oder lumbale Skoliose handelt. Bei einer thorakalen Skoliose befindet sich diese im Bereich der Brustwirbelsäule, bei der thorakolumbalen im Übergang von der Brust- in die Lendenwirbelsäule und bei der lumbalen im Bereich der Lendenwirbelsäule. Des Weiteren kann bei der orthopädischen Untersuchung mithilfe der Röntgenaufnahme der Schweregrad der Wirbelsäulenkrümmung ermittelt werden. Dazu misst er einen sogenannten Cobb-Winkel. Um diesen zu messen, wird der jeweils oberste und unterste Wirbel verwendet, welcher an der Krümmung beteiligt ist. Der Arzt zieht dabei eine Linie im 90-Grad-Winkel zur Oberfläche des oberen Wirbels und eine weitere im 90-Grad-Winkel zur Unterseite des unteren Wirbels. Dort, wo sich die Linien treffen, kann der Cobb-Winkel gemessen werden. Eine nicht stark ausgeprägte Skoliose befindet sich im Krümmungsbereich von 10 bis 40 Grad, eine mittelschwere von 40 bis 50 Grad und eine schwere Skoliose über 50 Grad. Je nach Schweregrad, jedoch selten und wenn, dann meist in schweren Fällen, ist ein MRT zur Beurteilung der Auswirkung auf Nerven, Weichteile und innere Organe nötig.
Skoliose-Symptome bei Säuglingen
Symptome einer Skoliose bei Säuglingen oder im Fall von infantilen Skoliosen sind häufig nur vorübergehend und bilden sich selbständig wieder zurück. Bei jenen ist diese meist linkskonkav, somit auffällig C-förmig primär im Bereich den Brust- und Lendenwirbelsäule. In seltenen Fälle sind die Ursachen verdrehte und falsch gebildete Wirbelkörper, häufiger jedoch eine ungleichmäßige Muskulatur, welche die Grundspannung des Kindes beeinflusst. Da die Wirbelsäule nicht fixiert ist, besteht die Möglichkeit, diese ohne operative Eingriffe wieder in ihre normale Position zu bringen, sollte sie sich nicht selbständig zurückbilden.
Die Säuglingsskoliose kann jedoch weitere Folgen nach sich ziehen und sollte deshalb auch nicht unbeobachtet bleiben. Diese Folgen werden in dem Siebener-Syndrom zusammengefasst. Dazu gehören die Skoliose, die Lenden-Buckelung, die Schädelverformung, die Schiefhaltung des Kopfes, die einseitige Fehlentwicklung einer Hüftgelenkspfanne, die Beckenasymmetrie und Fußfehlstellungen.
Welche Beschwerden treten im Alter auf?
Während eine Skoliose bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen in den meisten Fällen zu keinen größeren gesundheitlichen Problemen führt, sieht das im fortlaufenden Alter meist anders aus. Rückenschmerzen gehören dabei zu den mit Abstand häufigsten Beschwerden. Gekoppelt mit weiteren gesundheitlichen Beeinträchtigungen wie den Verschleiß der Wirbelkörper und Bandscheiben durch die gleichmäßige Gewichtsbelastung auf die einzelnen Wirbel Elemente werden diese noch prägnanter. Weitere Erscheinungen sind Verspannungen im ganzen Rücken bis hin zum Nacken-Schulterbereich. Die Muskulatur versucht nämlich permanent, die krumme Wirbelsäule zu unterstützen und zu stabilisieren. Weiterführend kann dies auch einen negativen Einfluss auf umliegende Muskelgruppen haben und dort zu weiteren Verspannungen oder abhängig des Schweregrades auch zu Schmerzen führen. Auch werden Skoliosen im Verlauf des Lebens durch Faktoren wie einer Lendenlordose (Hohlkreuz) oder einer Brustkyphose (Buckel) verstärkt. In einigen Fällen entwickeln sich auch Reizungen an den Sehnenansätzen (Tendomyose), welche primär bei Bewegungen nach längerem Sitzen oder Stehen in Form von Schmerzen zu spüren sind. Letztere Beschwerden sind die Einschränkungen in der Beweglichkeit.
Ursachen: Wie entsteht eine Skoliose?
Die Ursachen einer Skoliose lassen sich in den drei Kategorien der myopathischen, der osteopathischen und der neuropathischen Skoliose zusammenfassen. Die myopathische hat ihren Ursprung in der Muskulatur. Erkrankungen wie Muskelschwund oder Muskelfehlbildungen gehören dazu. Bei der osteopathischen Skoliose sind die Knochen die Ursache. Dazu gehören zum Beispiel verformte Wirbelkörper, welche angeboren sein können. Auch kann ein asymmetrisches Wachstum der Wirbelsäule, durch zum Beispiel regelmäßige Fehlhaltungen, Entzündungen oder Brüche der Grund sein. Neuropathische Skoliosen sind von den Nerven betroffen und haben ihren Ursprung in zum Beispiel einer Unterversorgung der Nerven im Rücken, was zu einer sich ungleichmäßig bildenden Rückenmuskulatur führen kann. Abseits dieser drei Kategorien können die Ursachen auch bei sonstigen angeborenen Fehlbildungen, wie einer Spina bifida (offener Rücken), Narben nach Verletzungen oder Operationen im Bereich des Rumpfes liegen.
Diagnose Skoliose: Was tun wir dagegen?
Je nach Schweregrad der Skoliose können verschiedene Therapie- und Behandlungsmöglichkeiten in Betracht gezogen werden. Von einfachen Bewegungsübungen bis zur Operation mit anschließender Reha und/oder Krankengymnastik. Jedoch ist nicht nur die Schwere von Relevanz, sondern auch die Ursache, das Patientenalter, die Form der Skoliose und der vermutete Krankheitsverlauf. Vor allem im Kindes- und Jugendalter, während sich der Mensch noch im Wachstum befindet, sind die Wirbelkörper leicht verformbar und können vom Arzt am erfolgreichsten behandelt werden. Sollte die Ursache muskulärer Natur sein, ohne dass es sich um eine Neuromuskuläre Krankheit handelt und die Skoliose eine noch nicht so starke Verkrümmung aufweist, so besteht die Möglichkeit, mit einem Krafttraining einigen Symptomen und Schmerzen entgegenzuwirken. Auch bei einer Hyperkyphose (Buckel) oder Lendenlordose (Hohlkreuz), welche bei Eisenhauer Training mit dem IDIAG Rückenscan diagnostiziert werden, können diese mit gezieltem Muskeltraining wieder in Richtung einer geraden Wirbelsäule trainiert werden, um einen weiteren schwerwiegenden Verlauf der Skoliose zu minimieren. Leider können die meisten Ursachen nicht über ein Krafttraining ausgemerzt werden, jedoch sorgt eine kräftige Muskulatur für eine erhöhte Stabilität in der Wirbelsäule und daraus resultierend für eine Druckminderung auf Wirbelkörper und Bandscheiben. Wichtig in allen Fällen sind dabei die autochthonen Muskeln (Tiefenmuskulatur), welche sich zwischen den Wirbeln befinden und sich primär im Lenden- und oberen Brust- bis Halswirbelsäulenbereich entlang erstrecken. Durch Gleichgewichts- und Vibrationsübungen, sowie bei Eisenhauer mit der F3 (Rückenstrecker) kann diese Muskulatur angesprochen und trainiert werden. Eine andere bekannte Methode ist die Therapie nach Schroth, bei der es gezielt darum geht, die verbogenen Wirbelkörper mit Übungen und zusätzlichen Atemtechniken in ihrer gewünschten Position zu trainieren. Vermieden werden sollen Sportarten wie Tennis, Gewichtheben oder Trampolinspringen, bei denen es zu ruck- und stoßartigen Bewegungsabläufen kommt.
Bei idiopathischen Skoliosen mittleren Schweregrades wird in der Wachstumsphase ein Korsett empfohlen, welches die Wirbelsäule wieder in die richtige Position drückt. Eine Operation wird in Betracht gezogen, wenn man schon eine Krümmung von über 40 Grad aufweist und diese nicht mehr mit der eigenen Muskulatur oder einem Korsett zu richten ist. Je nach Position der Wirbelsäule und wo die Wirbelsäulenverkrümmung vorliegt wird im ersten Sinne darauf abzielt Folgeschäden der Skoliose zu minimieren, da eine komplette Korrektur bei sehr stark beschädigten Wirbelkörpern auch nur schwer durchzuführen ist. Somit wird darauf abgezielt, dass Organe, wie die Lunge, unbeeinträchtigt bleiben und je nach Möglichkeit ein weiter Krümmungsverlauf vermieden wird. Bei kongenitalen Skoliosen liegt die Ursache bei einer angeborenen Knochenfehlbildung. Diese muss in den ersten Lebensjahren behandelt werden, um dem Verformen angrenzender Wirbelkörper vorzubeugen und kann nicht mit Sport oder einem Korsett behandelt werden. Sollte sich die Ursache im neuromuskulären Bereich befinden, so liegt das Problem in einer Krankheit und nicht einer, wie im Regelfall, Wachstumsstörung. Da Patienten mit dieser Diagnose meist schon im Rollstuhl sitzen, wird darauf abgezielt, die Lungenfunktion und die Sitzmöglichkeit zu verbessern sowie weitere Bewegungseinschränkungen zu minimieren.
Abseits von direkten Behandlungen der Wirbelsäule gibt es Hilfen im Bereich der Psyche, um mit dem Krankheitsbild besser umzugehen. Das Deutsche-Skoliose-Netzwerk zum Beispiel bietet Unternehmungen für betroffene Kinder und ihre Eltern, um Erfahrungen auszutauschen, Verbundenheit untereinander zu entwickeln und einfach eine schöne Erlebnisfahrt durchzuführen, um die eigene Krankheit in den Hintergrund zu stellen.
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